Sind nofollow Links für SEO wertlos?

Google bemerkte schon früh, dass eine klare Trennung zwischen Werbung und redaktionellen Links als echte Empfehlung rein technisch nicht immer einfach ist und führte 2005 das sogenannte Nofollow Attribut ein. Ein simples HTML Mikroformat, auch in der Variante eines Meta-Tags verfügbar, das zur Kennzeichnung von Links die keinen Pagerank weitergeben, weil sie keine redaktionelle Empfehlung sind, verwendet werden kann.

Ist ein Nofollow Link irrelevant für das Ranking und SEO?

Auf Foren oder in Webmaster Communities wird seit vielen Jahren das Mentra vom wertlosen Nofollow Link kommuniziert. Kein Pagerank, kein Linkjuice, kein Wert. Diese Denkweise greift aber viel zu kurz, wenn man sich vor Augen hält, was ein Link denn eigentlich ist: Ein Verweis von einer Seite auf eine andere. Neben Pagerank und Linkjuice, die sich direkt auf das Ranking auswirken, transportiert ein solcher Verweis aber noch andere Signale.

Einfach Beispiel: Wikipedia. Alle Link von Wikipedia sind Nofollow und damit nach der populären Theorie wertlos. Macht das Sinn? Nein, denn Google wird die Erwähnung einer Webseite als Quelle auf der weltweit wichtigsten Online Enzyklopädie sicher nicht ignorieren. Vielleicht wirkt dieser Link nicht direkt auf das Ranking, er transportiert aber sicher Trust, lässt die verlinkte Seite vertrauenswürdiger erscheinen.

Ähnlich bei Forenlinks, auch wenn diese Nofollow sind erkennt Google mit hoher Wahrscheinlichkeit, dass hier über eine Internetseite gesprochen wird und eine der authentischsten Empfehlungen überhaupt stattfindet: Von einem Endnutzer zum anderen.

Warum sind Nofollow Link für ein gutes Ranking absolut unentbehrlich?

Ein natürliches Backlinkprofil weist eine Vielzahl an Nofollow Links auf, oft liegt der Anteil jenseits der 50%, weil viele CMS Systeme und Webseiten standardmäßig nur per Nofollow verlinken. Wer also Linkaufbau betreibt, sollte diese Tatsache nie aus den Augen verlieren. Ein Linkprofil das fast ausschließlich „Dofollow“ Links, also nicht mit Nofollow gekennzeichnete Links, aufweist, schreit förmlich „Hier wird SEO mit der Brechstange gemacht.“ Ein Eindruck, den es unbedingt zu vermeiden gilt.

Linkaufbau ist dann perfekt, wenn das Ergebnis bei einer Gesamtbetrachtung, über alle Links, Arten von Links, Linkquellen, vom Verhältnis Follow zu Nofollow sowie der Anchortextverteilung genau wie ein komplett natürlich gewachsenes Linkprofil aussieht. Die Kunst besteht manchmal mehr in der Zurückhaltung, als einem Ranking um jeden Preis, umso mehr, wenn Linkaufbau nachhaltig und sicher sein soll.

Sind Forenlinks hilfreich oder eher als Spam zu sehen?

Neben bezahlten Veröffentlichungen auf redaktionellen Seiten und Portalen erfreuen sich sogenannte Forenlinks seit Jahren großer Beliebtheit und werden zu teils höchst unterschiedlichen Preisen angeboten, angefangen von unglaublich günstigen 3€ pro Link bis hin zu etwa 150€. Doch was macht die Preisunterschiede aus, was genau verbirgt sich hinter dem Sammelbegriff Forenlinks und wie sinnvoll und wirksam sind diese Links?

Was sind Forenlinks überhaupt?

Noch bevor Facebook und anderen soziale Netzwerke mit Funktionen wie Gruppen aufwarteten, wurde im Internet diskutiert, die Plattform der Wahl dafür waren Online Foren in denen sich gleichgesinnte Nutzer registrieren und über alle möglichen Themen diskutieren können. Die Spanne reicht von Fachforen für bestimmte Berufs- und Interessengruppen bis hin zu großen, allgemeinen Foren auf denen jedes Thema besprochen werden kann.

Viele dieser Foren sind über viele Jahre und Jahrzehnte gewachsen, sind sehr gut in den Suchergebnissen von Google platziert und weisen eine hohe Zahl an Nutzern auf. Auch wenn die Zahl wirklich guter Foren mit aktiver Nutzergemeinde, nicht zuletzt durch die Erfordernisse der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) , stetig abgenommen hat, existiert immer noch eine Vielzahl exzellenter Foren in fast allen Branchen und Nischen.

Bei einem Forenlink wird ein Link zur Kundenseite in einen Diskussionsfaden eines Forums in Form einer authentischen Nutzerempfehlung eingebunden, neben dem reinen SEO Aspekt kommt also auch der klassische Empfehlungscharakter zum Tragen.

Welche Qualitätsunterschiede gibt es bei Forenlinks?

Die erheblichen Preisunterschiede bei Forenlinks sind vorrangig den Unterschieden in der Qualität geschuldet, denn Forenlink ist nicht gleich Forenlink. Da beginnt bei den verwendeten Accounts, bei mit der heißen Nadel gestrickten Links werden oft immer die gleichen Accounts  verwendet, in jedem Beitrag wird ein Link gesetzt. Im Billigsegment begnügen sich Forenlinkbuilder oft damit, uralte Threads die niemand mehr liest mit neuen Werbepostings wiederzubeleben oder Foren zu nutzen, in denen seit Jahren keine Nutzer und Moderatoren mehr aktiv sind.

Billige Forenlinks wirken eindeutig wie Werbung, sind sprachlich oft schlecht und nicht an das jeweilige Forum angepasst, der Link wird  wie Spam abgeladen, eine Recherche vorab findet nicht statt. Qualitative Forenlinks hingegen nutzen mehrere Nutzeraccounts, um Interaktion nachzubilden, nutzen Accounts die auch sonst hilfreich im Forum in Erscheinung treten, verwenden keine Keywordlinks die in Foren sehr unnatürlich wirken sondern das Format, das auch die meisten Nutzer wählen, die reine URL. Hochwertige Forenlinks berücksichtigen die Besonderheiten des jeweiligen Forums, fügen sich nahtlos und unauffällig in das jeweilige Forum ein und halten auch dem strengen Blick eines Moderators oder Administrators im Forum stand.

Deutsch als Muttersprache sollte für deutschsprachige Forenlinks Pflicht sein, das gilt auch analog für andere Sprachen. Beiträge mit schlechter Rechtschreibung oder automatisch übersetzte Beiträge fallen nicht nur Nutzern negativ auf.

Zusammengefasst lässt sich sagen: Qualität kostet Zeit, für den Preis einer kleinen Fast Food Mahlzeit lassen sich keine Forenlinks die dauerhaft Bestand haben und von Nutzern und Google positiv aufgenommen werden realisieren.

Welche Effekte auch Rankings und Besucherzahlen haben Forenlinks?

Gut gemachte Forenlinks sorgen für zusätzliche Besucher auf Ihrer Webseite, sind ein Social Proof für Google und wirken als echte Empfehlung auch positiv auf die Platzierung auf den Google Suchergebnisseiten. Ebenso können Forenlinks, falsch umgesetzt, auch eher schädlich wirken, das gilt insbesondere für die Verwendung von Keywords als Linktext oder das Wiederbeleben von antiken Threads ohne aktuellen Themenbezug sowie völlig themenfremde Threads und falsch gewählte Formulierungen die auf Spam hinweisen im eigentlichen Post mit Link.

Kurz: Gut gemachte Forenlinks in solider Qualität wirken absolut positiv, schlecht umgesetzter Spam bewirkt genau das Gegenteil.

 

Google Penguin 3.0 Update

Was lange währt wird endlich gut. Könnte man meinen, aber im Gegensatz zu den USA, wo die neuste Version des Pinguin Updates inklusive eines damit verbundenen Datenrefreshs für viel Aufsehen und Bewegung in den Suchergebnissen sorgte, sind in Deutschland kaum Veränderungen wahrnehmbar. Stehen die SEO Wettervorhersagen sonst im Rahmen derartiger Updates regelmäßig auf Sturm und Gewitter, diesmal reichte es gerade für Nieselregen, keinerlei nennenswerte Ausschläge.  Hätte Google das globale Update nicht gegenüber den Redakteuren einschlägiger Fachportale bestätigt, hierzulande hätte kaum jemand den kleinen Pinguin 3.0 überhaupt bemerkt.

Baby Pinguin

Viele hatten sich von dem neuen Update einen großen Wurf erwartet, der Webspam signifikant eindämmt, doch viele eher fragwürdige Optimierungsmethoden scheinen leider immer noch relativ gut zu funktionieren, ohne daß Google Anstoß daran nimmt. Sicher keine langfristig nachhaltige oder empfehlenswerte Strategie, aber manche Seiten halten sich trotz Massen an Blogkommentaren und ähnlichen eher geringwertigen Links erstaunlich gut. Auch Problemlinks, die bisher rein über manuelle Maßnahmen abgedeckt wurden, scheinen nicht in den neuen Algorithmus eingeflossen zu sein.

Ob wie bei den vorherigen Penguin Updates kurz nach dem Hauptdurchlauf noch ein kleineres Anpassungsupdate erfolgen wird, ist aktuell nicht bekannt, größere Veränderungen sind hierbei aber traditionell nicht zu erwarten.

Positiv stimmt die Planung seitens Google, diesen Algorithmus ähnlich dem Panda Update jetzt häufiger ausspielen zu wollen. Wer von einem der früheren Pinguin Updates betroffen war und trotz gewissenhafter Entfernung und/oder Entwertung fragwürdiger Massenlinks diesmal keine Erholung verzeichnen konnte, bekommt die nächste Chance aller Voraussicht nach nicht erst in einem Jahr.