Neue „Mobile-Friendly“ Kennzeichnung in der mobilen Suche

Smartphones und Tablets sind nicht mehr wegzudenken. Vor Jahren noch ein Spielzeug für technikaffine Geeks, heute im jedem Haushalt zu finden, oft mehrfach. Schon heute verbringen Nutzer via mobile Endgeräte mehr Zeit im Internet als vor dem PC oder Laptop. Nicht nur klassische Endkunden im B2C Geschäft, sondern laut einer IDG Studie insbesondere auch Entscheider und Führungskräfte im B2B Bereich. Befeuert wird dieser Megatrend von Cloud basierten Diensten wie SaaS, so ist z.B. Salesforce.com eines der am schnellsten wachsenden Unternehmen weltweit.

Dem zollt auch Google vermehrt Tribut. Webseiten die das für Mobilgeräte nicht darstellbares Flash nutzen, wurden in der mobilen Google Suche mit einer Warnmeldung versehen. Wer die Seite aus den Suchergebnissen heraus via Handy oder Tablet besuchen will, muß diesen mit einem „Trotzdem besuchen“  Klick bestätigen.

Heute wurde eine weitere Neuerung eingeführt, besonders gut für Mobilgeräte geeignete Seiten bekommen in Zukunft eine zusätzliche „Mobile-Friendly“ Kennzeichnung. Die Kriterien hierfür führt Google in einem Beitrag auf dem offiziellen Webmastercentral Blog auf:

  • Kein Einsatz von Flash und anderen für mobile Endgeräte unüblichen Technologien
  • Der Text kann ohne Zoomen gelesen werden
  • Die Seite passt sich an das Endgerät an, so daß horizontal kein scrollen oder zoomen erforderlich ist
  • Der Abstand zwischen Links ist ausreichend groß um Fehlklicks zu vermeiden

Wie sieht das in der Praxis auf den mobilen Suchergebnisseiten aus? Farblich dezent, aber direkt vor der Beschreibung und damit kaum zu übersehen. Das Beispiel zeigt die Top 3 der mobilen organischen Suche zu „Auto kaufen“:

mobile friendly serps

Ob die eigene Seite diese Kriterien erfüllt läßt sich mit dem ebenfalls seit heute verfügbaren „Mobile-Friendly Test“ ohne großen Aufwand in Erfahrung bringen. Eine Weiche die eine korrekt implementierte separate mobile Webseite, z.B. unter einer m. Subdomain, erkennt, ist in dem Tool bereits integriert. Wissenswert: Als Mobilgeräte definitert Google hier ausschließlich Smartphones, für Tablets greift Google nicht auf den mobilen Index zurück, sondern spielt die gleichen Ergebnisse aus, wie bei einer Suche via Desktop Rechner.

Wem Google hier grün unterlegt zu einer für die mobile Nutzung geeigneten Webseite gratuliert, darf sich freuen und entspannt zurücklehnen. Handlungsbedarf besteht, wenn folgendes sichtbar wird:

not-mobile-friendly

Die Kritikpunkte werden bereits angeführt, hier sollte schleunigst Abhilfe geschaffen werden, entweder mit einem Responsive Design, daß sich an die Bildschirmgröße des Wiedergabegeräts anpasst, oder einer mobilen Version der eigenen Webseite, auf die Nutzer mit mobilen Endgeräten weitergeleitet werden. Wichtig: Die Prüfroutine unter der oben angegebenen URL prüft nicht die gesamte Webseite sondern nur die einzelne, eingegebene URL. Zur kompletten Prüfung sollten daher zumindest für jeden unterschiedlichen Seitentyp (Kategorieseite, Produktseite, usw.) eine URL exemplarisch geprüft werden.

Auch für Onlineshops gilt: Selbst wenn Mobile Commerce gemäß einer ECC Studie mit 2-10% des gesamten E-Commerce Umsatzes noch weit davon entfernt ist, den klassischen Bestellprozess via PC abzulösen: Potentielle Kunden freiwillig an die evtl. bereits mobilfreundliche Konkurrenz weiterreichen will sicher niemand, der Anteil derer die sich vor einer Bestellung via Mobilgerät informieren und im diesem Prozess bereits eine Entscheidung treffen, die dann auf dem Desktop umgesetzt wird, liegt vielfach höher als die zaghaften M-Commerce Zahlen vermuten lassen.

Kleines Update 28.11.2014: Inzwischen wurde die Anzeige „Mobile-friendly“ in den deutschen SERPs übersetzt, fortan erscheint ein „Für Mobilgeräte„.

Update: 20.01.2015: Google verschickt jetzt im großen Stil unter der Kennnummer WNC-451500 Nachrichten via Webmaster Tools, wenn es Probleme mit der mobilen Nutzerfreundlichkeit gibt. Der Wortlaut am Beispiel einer dieser Mitteilungen: „Die Systeme von Google haben 206 Seiten Ihrer Website getestet und bei 100 % dieser Seiten kritische Fehler in Bezug auf die Nutzerfreundlichkeit auf Mobilgeräten erkannt. Die Fehler auf den 206 Seiten beeinträchtigen die Nutzererfahrung auf Mobilgeräten für Ihre Website deutlich. Diese Seiten werden von der Google-Suche als nicht für Mobilgeräte optimiert eingestuft, und werden entsprechend in den Suchergebnissen für Smartphone-Nutzer dargestellt.“

Wir bekamen mehrfach Nachfragen, ob es sich hierbei um eine Penalty handelt, die Antwort ist ein klares nein. Es ist lediglich ein Hinweis im Rahmen der neuen Kommunikationspolitik von Google, mit dem Ziel Webmaster möglichst transparent über Probleme auf ihrer Webseite aufzuklären. Auch wenn es keine Abstrafung ist, der Wettbewerb schläft nicht. Das Thema mobile Nutzerfreundlichkeit auf die lange Bank zu schieben kann im Worst Case den Mitbewerbern, die sich schneller anpassen, in die Hände spielen.

Update: 03.04.2015: Für den 21. April 2015 hat Google offiziell ein Update angekündigt, durch das die Mobilfreundlichkeit stärker als Rankingkriterium für den mobilen Index herangezogen werden wird. Das bedeutet im Klartext: Wer keine mobilfreundliche Seite hat, wird im mobilen Index (und nur diesem) im Gegensatz zu Wettbewerbern mit mobilfreundlichen Seiten herabgestuft werden. Keine Abstrafung im Sinne einer Penalty, bei einem Update auf Ansage aber sicher keine unbedeutende Veränderung. Für alle die auf Besucher aus dem mobilen Suche angewiesen sind bzw. deren Statistiken auf eine hohe Anzahl von Besuchern mit Smartphone ausweisen, besteht akuter Handlungsbedarf.

Sind nofollow Links für SEO wertlos?

Google bemerkte schon früh, dass eine klare Trennung zwischen Werbung und redaktionellen Links als echte Empfehlung rein technisch nicht immer einfach ist und führte 2005 das sogenannte Nofollow Attribut ein. Ein simples HTML Mikroformat, auch in der Variante eines Meta-Tags verfügbar, das zur Kennzeichnung von Links die keinen Pagerank weitergeben, weil sie keine redaktionelle Empfehlung sind, verwendet werden kann.

Ist ein Nofollow Link irrelevant für das Ranking und SEO?

Auf Foren oder in Webmaster Communities wird seit vielen Jahren das Mentra vom wertlosen Nofollow Link kommuniziert. Kein Pagerank, kein Linkjuice, kein Wert. Diese Denkweise greift aber viel zu kurz, wenn man sich vor Augen hält, was ein Link denn eigentlich ist: Ein Verweis von einer Seite auf eine andere. Neben Pagerank und Linkjuice, die sich direkt auf das Ranking auswirken, transportiert ein solcher Verweis aber noch andere Signale.

Einfach Beispiel: Wikipedia. Alle Link von Wikipedia sind Nofollow und damit nach der populären Theorie wertlos. Macht das Sinn? Nein, denn Google wird die Erwähnung einer Webseite als Quelle auf der weltweit wichtigsten Online Enzyklopädie sicher nicht ignorieren. Vielleicht wirkt dieser Link nicht direkt auf das Ranking, er transportiert aber sicher Trust, lässt die verlinkte Seite vertrauenswürdiger erscheinen.

Ähnlich bei Forenlinks, auch wenn diese Nofollow sind erkennt Google mit hoher Wahrscheinlichkeit, dass hier über eine Internetseite gesprochen wird und eine der authentischsten Empfehlungen überhaupt stattfindet: Von einem Endnutzer zum anderen.

Warum sind Nofollow Link für ein gutes Ranking absolut unentbehrlich?

Ein natürliches Backlinkprofil weist eine Vielzahl an Nofollow Links auf, oft liegt der Anteil jenseits der 50%, weil viele CMS Systeme und Webseiten standardmäßig nur per Nofollow verlinken. Wer also Linkaufbau betreibt, sollte diese Tatsache nie aus den Augen verlieren. Ein Linkprofil das fast ausschließlich „Dofollow“ Links, also nicht mit Nofollow gekennzeichnete Links, aufweist, schreit förmlich „Hier wird SEO mit der Brechstange gemacht.“ Ein Eindruck, den es unbedingt zu vermeiden gilt.

Linkaufbau ist dann perfekt, wenn das Ergebnis bei einer Gesamtbetrachtung, über alle Links, Arten von Links, Linkquellen, vom Verhältnis Follow zu Nofollow sowie der Anchortextverteilung genau wie ein komplett natürlich gewachsenes Linkprofil aussieht. Die Kunst besteht manchmal mehr in der Zurückhaltung, als einem Ranking um jeden Preis, umso mehr, wenn Linkaufbau nachhaltig und sicher sein soll.

Sind Forenlinks hilfreich oder eher als Spam zu sehen?

Neben bezahlten Veröffentlichungen auf redaktionellen Seiten und Portalen erfreuen sich sogenannte Forenlinks seit Jahren großer Beliebtheit und werden zu teils höchst unterschiedlichen Preisen angeboten, angefangen von unglaublich günstigen 3€ pro Link bis hin zu etwa 150€. Doch was macht die Preisunterschiede aus, was genau verbirgt sich hinter dem Sammelbegriff Forenlinks und wie sinnvoll und wirksam sind diese Links?

Was sind Forenlinks überhaupt?

Noch bevor Facebook und anderen soziale Netzwerke mit Funktionen wie Gruppen aufwarteten, wurde im Internet diskutiert, die Plattform der Wahl dafür waren Online Foren in denen sich gleichgesinnte Nutzer registrieren und über alle möglichen Themen diskutieren können. Die Spanne reicht von Fachforen für bestimmte Berufs- und Interessengruppen bis hin zu großen, allgemeinen Foren auf denen jedes Thema besprochen werden kann.

Viele dieser Foren sind über viele Jahre und Jahrzehnte gewachsen, sind sehr gut in den Suchergebnissen von Google platziert und weisen eine hohe Zahl an Nutzern auf. Auch wenn die Zahl wirklich guter Foren mit aktiver Nutzergemeinde, nicht zuletzt durch die Erfordernisse der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) , stetig abgenommen hat, existiert immer noch eine Vielzahl exzellenter Foren in fast allen Branchen und Nischen.

Bei einem Forenlink wird ein Link zur Kundenseite in einen Diskussionsfaden eines Forums in Form einer authentischen Nutzerempfehlung eingebunden, neben dem reinen SEO Aspekt kommt also auch der klassische Empfehlungscharakter zum Tragen.

Welche Qualitätsunterschiede gibt es bei Forenlinks?

Die erheblichen Preisunterschiede bei Forenlinks sind vorrangig den Unterschieden in der Qualität geschuldet, denn Forenlink ist nicht gleich Forenlink. Da beginnt bei den verwendeten Accounts, bei mit der heißen Nadel gestrickten Links werden oft immer die gleichen Accounts  verwendet, in jedem Beitrag wird ein Link gesetzt. Im Billigsegment begnügen sich Forenlinkbuilder oft damit, uralte Threads die niemand mehr liest mit neuen Werbepostings wiederzubeleben oder Foren zu nutzen, in denen seit Jahren keine Nutzer und Moderatoren mehr aktiv sind.

Billige Forenlinks wirken eindeutig wie Werbung, sind sprachlich oft schlecht und nicht an das jeweilige Forum angepasst, der Link wird  wie Spam abgeladen, eine Recherche vorab findet nicht statt. Qualitative Forenlinks hingegen nutzen mehrere Nutzeraccounts, um Interaktion nachzubilden, nutzen Accounts die auch sonst hilfreich im Forum in Erscheinung treten, verwenden keine Keywordlinks die in Foren sehr unnatürlich wirken sondern das Format, das auch die meisten Nutzer wählen, die reine URL. Hochwertige Forenlinks berücksichtigen die Besonderheiten des jeweiligen Forums, fügen sich nahtlos und unauffällig in das jeweilige Forum ein und halten auch dem strengen Blick eines Moderators oder Administrators im Forum stand.

Deutsch als Muttersprache sollte für deutschsprachige Forenlinks Pflicht sein, das gilt auch analog für andere Sprachen. Beiträge mit schlechter Rechtschreibung oder automatisch übersetzte Beiträge fallen nicht nur Nutzern negativ auf.

Zusammengefasst lässt sich sagen: Qualität kostet Zeit, für den Preis einer kleinen Fast Food Mahlzeit lassen sich keine Forenlinks die dauerhaft Bestand haben und von Nutzern und Google positiv aufgenommen werden realisieren.

Welche Effekte auch Rankings und Besucherzahlen haben Forenlinks?

Gut gemachte Forenlinks sorgen für zusätzliche Besucher auf Ihrer Webseite, sind ein Social Proof für Google und wirken als echte Empfehlung auch positiv auf die Platzierung auf den Google Suchergebnisseiten. Ebenso können Forenlinks, falsch umgesetzt, auch eher schädlich wirken, das gilt insbesondere für die Verwendung von Keywords als Linktext oder das Wiederbeleben von antiken Threads ohne aktuellen Themenbezug sowie völlig themenfremde Threads und falsch gewählte Formulierungen die auf Spam hinweisen im eigentlichen Post mit Link.

Kurz: Gut gemachte Forenlinks in solider Qualität wirken absolut positiv, schlecht umgesetzter Spam bewirkt genau das Gegenteil.