Der Bumerang Anti Hotlinking

In Zeiten in denen Bandbreite noch knapp war und die Datenübertragung beim Hoster pro Megabyte oder gar Kilobyte abgerechnet wurde sind lange vergangen, dennoch setzen viele Seitenbetreiber immer noch auf Hotlinking Schutz. Dabei wird vom Server überprüft, ob z.B. eine Bilddatei direkt von der eigenen Webpräsenz aus abgerufen wird, oder an anderer Stelle von einem Dritten eingebunden wurde. Ist letzteres der Fall, wird ein anderes Bild oder ein Hinweis, daß das Foto ohne Berechtigung eingebunden wurde, angezeigt.

Prinzipiell war Anti Hotlinking ein sinnvoller Ansatz, um auch abseits der Bandbreitenproblematik Urheberrechtsverletzungen zumindest zu erschweren. Dem setzt Google jetzt ein Ende, mit einer neuen Image Mismatch Penalty. Wer in Zukunft nicht gleich den Bot für die Google Bildersuche aussperren möchte, muß wohl oder übel auf Anti Hotlinking verzichten oder sicherstellen, daß eine korrekte Darstellung in der Bildersuche gewährleistet ist, die genau der Darstellung auf der eigenen Webseite entspricht. Angesichts des Alters der meisten Scripte in diesem Bereich sind dafür meist aufwendige individuelle Anpassungen nötig.

So bleibt ein zwiespältiges Bild: Einerseits ist der Schritt im Sinne der Nutzererfahrung bei der Bildersuche sicher zu begrüßen, andererseits wird dadurch eine Schutzmaßnahme diskreditiert, die manchem Internetnutzer auf recht elegante Weise klar gemacht hat, daß Bilder im Netz kein freies Allgemeingut sind, das beliebig weiter verwertet werden darf.

 

Realistische Kosten für Suchmaschinenoptimierung

In kaum einer anderen Branche geht die Preisschere so weit auseinander wie bei SEO. Von billigen Eintragspaketen für wenige Euro bis hin zu Agenturen die bereits auf der Homepage warnen: Kein Kunde unter 2500€ Monatsbudget! Etwas Licht ins Dunkel bringt eine Befragung des renommierten US Branchenportals Moz.com (ehemals SEOmoz.org):

seo pricing
Infographik von Moz & AYTM
Die deutschen/kontinentaleuropäischen Stundensätze liegen mit durchschnittlich ca. 100€ geringfügig über den US und UK Werten, die monatlichen Kundenbudgets (ohne projektbasierte Budgets) sind dafür aber im Mittel kaum über dem Niveau von Indien. Die große Diskrepanz erklärt sich vor allem daraus, daß SEO Kosten und Nutzen für den Laien nicht so eindeutig greifbar und einfach berechenbar sind wie etwa Adwords und das Potential das in Suchmaschinenoptimierung steckt oft weit unterschätzt wird.

Was darf, soll, muss wirklich effektive und nachhaltige Suchmaschinenoptimierung kosten? Nicht viel, niemand muß Unsummen für gute Ergebnisse ausgeben, aber die Erwartungshaltung muß realistisch sein. Am einfachsten errechnet sich ein realistisches monatliches Budget anhand von Adwords, wo pro Klick an Google bezahlt wird, denn der Wettbewerb im SEO und SEM Bereich ist weitestgehend identisch.

Die Faustregel, auch „Adwords Formel“ genannt, basiert auf den statistischen Mittelwerten über die Klickverteilung auf den Suchergebnisseiten. Etwa 89% aller Nutzer klicken keine Anzeige, sondern ein organisches Ergebnis. Ungefähr 36,4% der Nutzer die auf ein organisches Ergebnis klicken, klicken auch auf Platz 1. Zusammen mit dem über den Google Keyword Planner ermittelten Suchvolumen (SV) sowie dem durchschnittlichen Klickpreis (CPC) erhält man folgende Rechnung:

SV x 0,324 x CPC = ungefährer Wert einer Top Platzierung in den organischen Suchergebnissen von Google pro Monat für diesen einen Suchbegriff.

Dieser Wert ist sicher nicht ganz fehlerfrei, hat sicher aber als Branchennorm etabliert, weil es trotz aller Abweichungen der genaueste Ansatz zur Berechnung ist. Die 89% stammen aus einer Moz  Studie, die 36,4% aus einer groß angelegten Erhebung von Optify. Eine Studie von Nielsen aus England spricht gar von 94% aller Klicks auf organische Ergebnisse und nur 6% auf Anzeigen.

Eines läßt sich aber eindeutig sagen: Wer nicht auf SEO setzt, sondern nur Adwords schaltet, verschenkt mindestens 89% des Potentials seiner Webseite.

Google Penalties und Filter im Überblick

Oft wird erst bemerkt, daß etwas auf der eigenen Internetpräsenz  oder den Backlinks der selbigen nicht mehr dem aktuellen Standard entspricht, wenn plötzlich die Besucherzahlen und die Sichtbarkeit einbrechen. Billige Eintragslinks in Massen, spammige Texte mit hoher Keyworddichte, versteckte Links, versteckter Text, zu offensichtlich eingekaufte Verlinkungen von reinen SEO Seiten, dünne Inhalte ohne Mehrwert, offensiver Linkverkauf, Cloaking, Verwendung von Spamsoftware zur automatischen Erstellung von Links, es gibt viele Gründe warum eine Internetseite bei Google in Ungnade fallen kann.

Wichtig ist, das Problem oder die Probleme genau zu identifizieren, ohne gewissenhafte Diagnose keine effektive Therapie. Im Zweifelfallsfall hilft hier unsere SEO Notaufnahme gerne weiter.

Wie unterscheidet sich eine manuelle Maßnahme von einem algorithmischen Filter?
Nomen est omen, manuelle Maßnahmen werden nach eingehender Prüfung händisch von Mitarbeitern des Google Webspam Teams verhängt. Algorithmische Filter wie Pinguin dagegen greifen vollkommen automatisch. Zur Aufhebung einer manuellen Maßnahme bedarf es eines Wiederaufnahmeantrags, auch Reinclusion Request oder Reconsideration Request (RR) genannt. Bei rein algorithmischen Rückstufungen dagegen läuft dieser Antrag ins Leere und wird mit dem Hinweis, daß keine manuellen Maßnahmen vorliegen beantwortet. Hier hilft es nur, das Problem zu beseitigen und auf einen neuen Durchlauf/ein neues Update des jeweiligen Algorithmus zu warten. Wichtig dabei zu wissen: Google berücksichtigt bei einem Update eines Algorithmus nicht notwendiger Weise alle Anstrengungen zur Problembeseitigung bis zum Stichtag, die Datenbasis ist oft schon einige Wochen alt. In letzter Zeit hat Google auch damit begonnen, Updates nicht mehr in einem Schwung an einem Tag, sondern über mehrere Tage gestreckt zu fahren, was z.B. bei Panda zunehmend die eindeutige Diagnose erschwert.

Die wichtigsten Penalties und Filter im tabellarischen Überblick:

Übliche Bezeichnung DeutschÜbliche Bezeichnung EnglischArtLokalisierungsschwerpunktRR möglich
Keyword StuffingKeyword StuffingManuellOnpageJa
Nutzergenerierter SpamUser-generated SpamManuellOnpageJa
Unnatürliche Links (ausgehend)Unnatural Links (from site)ManuellOnpageJa
Unnatürliche Links (eingehend)Unnatural Links (to site)ManuellOffpageJa
Versteckte TexteHidden TextManuellOnpageJa
Image MismatchImage MismatchManuellOnpageJa
Dünne InhalteThin ContentManuellOnpageJa, kaum Erfolgsaussichten
Reiner SpamPure SpamManuellOnpage und OffpageJa, kaum Erfolgsaussichten
Spammy Structured MarkupManuellOnpageJa
EMDEMDAlgorithmusOnpage und OffpageNein
PandaPandaAlgorithmusOnpageNein
PinguinPenguinAlgorithmusOffpageNein
Top Heavy/Page Layout Top Heavy/Page LayoutAlgorithmusOnpageNein
DMCADMCAAlgorithmusOnpageNein, kaum Erfolgsaussichten

Welche Auswirkungen haben manuelle Maßnahmen und algorithmischen Filter?
Die Auswirkungen reichen von einer gezielten Abstrafung einzelner Keywords bis hin zur kompletten Deindizierung, also einer Entferung der Domain aus dem Google Index. Letztere ist aber nur eindeutigen Härtefällen vorbehalten, die primär in den Bereich „Pure Spam“ fallen. Reine SEO Linkschleudern oder mit extremen und teils sogar strafrechtliche relevanten Spammaßnahmen gepushte Seiten. Aktuell am häufigsten zu beobachten sind Penalties wegen unnatürlicher Links sowie Pinguin und Panda.