Realistische Kosten für Suchmaschinenoptimierung

In kaum einer anderen Branche geht die Preisschere so weit auseinander wie bei SEO. Von billigen Eintragspaketen für wenige Euro bis hin zu Agenturen die bereits auf der Homepage warnen: Kein Kunde unter 2500€ Monatsbudget! Etwas Licht ins Dunkel bringt eine Befragung des renommierten US Branchenportals Moz.com (ehemals SEOmoz.org):

seo pricing
Infographik von Moz & AYTM
Die deutschen/kontinentaleuropäischen Stundensätze liegen mit durchschnittlich ca. 100€ geringfügig über den US und UK Werten, die monatlichen Kundenbudgets (ohne projektbasierte Budgets) sind dafür aber im Mittel kaum über dem Niveau von Indien. Die große Diskrepanz erklärt sich vor allem daraus, daß SEO Kosten und Nutzen für den Laien nicht so eindeutig greifbar und einfach berechenbar sind wie etwa Adwords und das Potential das in Suchmaschinenoptimierung steckt oft weit unterschätzt wird.

Was darf, soll, muss wirklich effektive und nachhaltige Suchmaschinenoptimierung kosten? Nicht viel, niemand muß Unsummen für gute Ergebnisse ausgeben, aber die Erwartungshaltung muß realistisch sein. Am einfachsten errechnet sich ein realistisches monatliches Budget anhand von Adwords, wo pro Klick an Google bezahlt wird, denn der Wettbewerb im SEO und SEM Bereich ist weitestgehend identisch.

Die Faustregel, auch „Adwords Formel“ genannt, basiert auf den statistischen Mittelwerten über die Klickverteilung auf den Suchergebnisseiten. Etwa 89% aller Nutzer klicken keine Anzeige, sondern ein organisches Ergebnis. Ungefähr 36,4% der Nutzer die auf ein organisches Ergebnis klicken, klicken auch auf Platz 1. Zusammen mit dem über den Google Keyword Planner ermittelten Suchvolumen (SV) sowie dem durchschnittlichen Klickpreis (CPC) erhält man folgende Rechnung:

SV x 0,324 x CPC = ungefährer Wert einer Top Platzierung in den organischen Suchergebnissen von Google pro Monat für diesen einen Suchbegriff.

Dieser Wert ist sicher nicht ganz fehlerfrei, hat sicher aber als Branchennorm etabliert, weil es trotz aller Abweichungen der genaueste Ansatz zur Berechnung ist. Die 89% stammen aus einer Moz  Studie, die 36,4% aus einer groß angelegten Erhebung von Optify. Eine Studie von Nielsen aus England spricht gar von 94% aller Klicks auf organische Ergebnisse und nur 6% auf Anzeigen.

Eines läßt sich aber eindeutig sagen: Wer nicht auf SEO setzt, sondern nur Adwords schaltet, verschenkt mindestens 89% des Potentials seiner Webseite.