Eingeschränkte Google My Business Funktionalität durch COVID-19

Aktuell kommt es wegen der Coronavirus Pandemie auch bei Google zu Einschränkungen, von denen insbesondere Google My Business Einträge betroffen sind. Wie Google auf einer neuen Seite im Hilfecenter mitteilte, kommt es aktuell zu Verzögerungen bei der Veröffentlichung von Änderungen an bestehenden Google My Business Einträgen, ebenso wie beim Anlegen neuer Einträge. Bevorzugt behandelt und schneller bearbeitet werden hierbei Einträge von systemrelevanten Unternehmen aus dem Gesundheitsbereich, z.B. Ärzten oder Kliniken.

Betroffen sind auch Kundenbewertungen, teils erscheinen diese zeitverzögert oder gar nicht mehr, weil die Teams bei Google, die diese Bewertungen prüfen, nur sehr eingeschränkt arbeiten können. Auch die zusätzlichen Informationen, die im Rahmen der Corona-Krise von Unternehmen bereitgestellt werden können, etwa ein Hinweis auf einen Lieferservice durch Editieren des Firmennamens, unterliegen leider den gleichen Einschränkungen.

Welche Änderungen wann ausgespielt werden und wie lange die Bearbeitungszeit bei Google dauert, ist, momentan nicht prognostizierbar. Die Zeitspanne reicht von wenigen Stunden bis hin zu vielen Tagen, nach welchen Kriterien Google welche Änderungen bearbeitet und freischaltet ist nicht erkennbar. Wir sind gerne bei Anpassungen behilflich und nehmen diese umgehend vor, die Wartezeit bis zur Freischaltung können wir leider nicht beeinflussen.

Bleiben Sie gesund, wir sind unverändert zu den üblichen Geschäftszeiten für Sie erreichbar!

Die wichtigsten Google Ranking Faktoren

Wer sich auf die Suche nach den Rankingsfaktoren von Google, also allen Stellschrauben, welche die Platzierung in den organischen Suchresultaten beeinflussen begibt, stellt schnell fest: Es gibt hunderte, allerorten werden gigantische Checklisten, ellenlange PDFs und Studien angeboten. Domainname, Domainalter, Ladegeschwindigkeit, HTTPS/SSL, Mobilfreundlichkeit, Social Signals, Absprungrate, Verweildauer, Seitenlayout, Überschriften, URL Länge, Freshness, Bilder, Videos, Microformate, Serverstandort, usw. Diese Liste ließe sich noch weiter fortführen, was allerdings wenig zielführend ist, denn viel spannender als die Frage „Was ist alles ein Ranking Faktor?“ ist die Frage „Was sind die entscheidenden, gewichtigsten Rankingfaktoren?„.

Vergleichen wir SEO mit einer Reise in ein fernes Land: Wir können uns zuerst aufs Fahrrad setzen, und eine kleine Strecke zurücklegen, ein Stück wandern, ein kleine Stück hüpfen, dann wieder ein paar Kilometer Bus fahren, ein bischen auf allen Vieren kriechen, einen Meter am Boden robben, ein Stück springen, einen Meter im Handstand laufen, eine paar Kilometer schwimmen, wieder aufs Fahrrad steigen, ein Rad schlagen, rückwärts laufen, Joggen, dann ein Stück rennen, auf ein Pferd schwingen und 20km reiten, usw.

mandelbrot

Kompletter Unsinn? Völlig ineffektiv? Würde niemand machen? Richtig, der vernünftig denkende Mensch würde sich einfach ins Auto zu setzen, zum nächsten Flughafen zu fahren und von dort zum Ziel zu fliegen. Vielleicht weniger spannend als die vorher beschriebene Odyssee, aber zweckmäßig. Was für das Zurücklegen eine Strecke selbstverständlich erscheint, wird bei Suchmaschinenoptimierung konsequent mißachtet, obwohl die zwei schnellsten und effektivsten Verkehrsmittel wohlbekannt und von offizieller Stelle bestätigt sind: https://www.youtube.com/watch?v=l8VnZCcl9J4&feature=youtu.be&t=30m10s Content und Links! Klingt altbacken, unsexy, aber ist nun mal eine Tatsache.

Was bedeutet das konkret für SEO: Ehe man anfängt, an unendlich vielen kleinen Stellschrauben zu drehen, die vielleicht ein minimaler Rankingfaktor sind, konzentriert man sich lieber auf die großen, wesentlichen. Die bestätigten Faktoren, welche den größten Nutzen im Verhältnis zum finanziellen Aufwand und eingesetzter Arbeitszeit versprechen. Neben einer soliden technischen Basisoptimierung mit sinnvoller Seitenstruktur/Navigation, Zugänglichkeit für den Nutzer, Crawlbarkeit für Google und aussagekräftigen Seitentiteln zählen, sind das seit jeher unverändert Inhalte in Textform und Verweise von reputablen Seiten Dritter.

Dazu passt wunderbar ein Zitat von Benoît Mandelbrot, dem französischen Mathematiker der den meisten durch die Mandelbrot-Menge und sein Buch „Die fraktale Geometrie der Natur“ bekannt sein dürfte: „Das Ziel der Wissenschaft ist es immer gewesen, die Komplexität der Welt auf simple Regeln zu reduzieren.“ Haben Sie Mut zur Einfachheit, auch wenn SEO in allen seine Facetten sehr komplex ist, auch wenn jeden Monat eine neue Sau durchs virtuelle Dorf der SEO Blogs und Foren getrieben wird, am Ende sind vor allem Content und Links, die den entscheidenden Unterschied machen!

Gekaufte Nutzersignale für bessere CTR und ein gutes Ranking im Google?

Google wertet über 200 Signale aus, um die Platzierung einer Webseite zu einem Suchbegriff zu bestimmen. Neben den größten Stellschrauben, Content und Links, werden auch Nutzersignale häufig als entscheidendes Kriterium genannt. Doch lassen sich diese Signale von Usern künstlich nachbilden?

Nutzersignale als neuer alter Hype und Handelsware

Findige Agenturen versuchen mögliche Rankingsignale wie etwa die Besuchsdauer, Absprungrate, Klickrate in den SERPs. Auch wenn es viele Missverständnisse über Nutzersignale gibt, sind einige dieser Signale, etwa die CTR auf den Suchergebnisseiten, sicher ein interessantes Signal, das Google nicht ignoriert.

Künstlich erzeugen lassen sich diese Usersignale über Micro Job Plattformen, bei denen Nutzer für das erfüllen einer kleinen Aufgabe, etwa das Durchführen einer Suche und der anschließende Klick auf ein bestimmtes Ergebnis, eine geringe Summe erhalten. Tests zeigen, dass dieser Ansatz nicht wirkungslos ist, aber einen großen Haken hat: Der positive Effekt hält nur an, wenn die künstlich erzeugten Signale einen wesentlichen Anteil an der Gesamtheit der Signale haben, ein steter Kampf gegen die natürlichen Suchgewohnheiten aller echten Nutzer. Je höher das Suchvolumen, je höher die Platzierung, desto mehr steigt der Aufwand.

Aktuell finden sich wieder vermehrt Angebote solcher gefaketen Nutzersignale, dabei ist das Thema eigentlich schon uralt, bereits um 2010 versuchten findige Seitenbetreiber auf diese Weise die Rankings zu beeinflussen, mit kurzfristigen Erfolgen und teils sehr unschönen, langfristigen Nebenwirkungen. Durch einen Experiment von Rand Fishkin aus den USA gewann diese alte Methode wieder an Aktualität, auch wenn sich dieses bei näherer Betrachtung gar nicht um die CTR allgemein sondern eines Spezialfall bei Nachrichtenwebseiten  und der Einstufung newswürdiger Inhalte handelt. Dem neuen Trend tat dies keinen Abbruch.

Was ist vom Kauf von Nutzersignale zu halten?

Gar nichts, möglicherweise lassen sich bei Begriffen mit geringem Suchvolumen und abseits von Seite 1 kurzfristige, positive Schwankungen erzeugen, diese sind aber weder nachhaltig, noch sind Nutzersignale für Google besonders wertvolle Signale. Google bezeichnet sie als „Noisy Signals“, Signale die eher ungenau sind und daher im Algortihmus nur eine Nebenrolle spielen. Garry Illes bezeichnete die Experimente von Rand Fishkin sowie im speziellen Verweildauer und CTR als „made up crap“.

Nicht alle offiziellen Aussagen von Google sind zu 100% für bare Münze zu nehmen, in diesem Fall gibt es aber keinen Grund und keinen Hinweis, der gegen dieses unvorteilhafte Statement spricht. Es gibt bessere, vielfach bewährte und auch offiziell als wirksam bestätigte Signale wie Backlinks, die zu ähnlichen Kosten weitaus bessere und nachhaltigere Effekte erzielen.