Links aus bezahlten Branchenbucheinträgen potentiell toxisch

Der Blogbeitrag eines Kollegen aus Australien, Jason Mun, erhitzt aktuell die Gemüter in der SEO Branche. Seitdem Google Anfang 2012 begonnen hat, verstärkt gegen zweifelhafte Techniken beim Linkaufbau vorzugehen, stehen jetzt offensichtlich bezahlte Branchenbucheinträge im Kreuzfeuer.

Mun beschreibt inklusive Screenshot, wie ein Eintrag mit Verlinkung auf den australischen Yellow Pages, vergleichbar mit den Gelben Seiten in Deutschland, von Google explizit als unnatürlicher Link gewertet wurde und zumindest mitverantwortlich für eine manuelle Abstrafung der betreffenden Webseite im Google Index war.

Bei http://www.yellowpages.com.au handelt es sich um das größte australische Branchenverzeichnis, die Seite besitzt einen Pagerank von 8.  Auch wenn Pagerank heute sicher nur noch begrenzte Aussagekraft hat, ein kleiner Vergleich: PR8 haben in Deutschland z.B. die  offizielle Homepage deutsche Bundesregierung und des Nachrichtenmagazins Spiegel. Das australische Branchenbuch ist keine zweifelhafte Linkschleuder, sondern ein echtes Schwergewicht im Suchindex.

Noch ein Einzelfall, sollte Google diese Politik aber konsequent weiterverfolgen, bedeutet das: Jegliche bezahlte Branchenbuch- oder Webkatalogeinträge mit dofollow Link, insbesondere wenn Keywords und nicht nur der Brandname/Firmenname und/oder die URL zur Verlinkung genutzt werden, könnten zu einer manuellen Abstrafung führen und sind als toxische Links zu sehen.

Wir setzen derartige dofollow Verlinkungen mit harten Keywords (Moneykeys) in Branchenbüchern seit jeher nicht ein, überraschend ist dieser Schritt von Google aber allemal. Gerade Einträge bei den Marktführern im Bereich Branchenbücher werden kaum über SEO Agenturen angeboten, sondern von den jeweiligen Unternehmen selbst initiiert und das sicher nicht mit der Absicht, die eigenen Rankings im Google Index zu manipulieren.

Der Fall zeigt, daß „Do It Yourself“ SEO und Linksetzungen, ohne Betreuung durch eine Agentur mit aktuellem Wissensstand, zunehmend riskanter wird. Gerade im Offpage Bereich zieht Google schon seit einiger Zeit die Zügel strammer, was einen SEO Audit auch für Seiten ohne bestehende Abstrafung  empfehlenswert macht, wenn in der Vergangenheit selbst Links geschaltet wurden.